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»Tiger, Dromedar & Büffel«
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunstfreunde, hiermit laden wir Sie herzlich zur Eröffnung der Ausstellung »Tiger, Dromedar & Büffel«
– Tierbildnisse von Erich Fraaß, am Donnerstag, den 29.10.2015 um 19 Uhr ein.
Erich Fraaß (1893–1974) studierte an der Dresdner Kunstakademie (Studienbeginn 1917, Unterbrechung durch den 1. Weltkrieg, Wiederaufnahme des Studiums 1919–1922, Meisterschüler bei Robert Sterl).
Er zählt zur sogenannten »Verschollenen Generation«. In der Bombennacht des 13. Februar 1945 wurde ein großer Teil seiner bis dahin entstandenen Bilder zerstört. Zahlreiche Ausstellungen in den letzten Jahren verhalfen dem Künstler zur allmählichen Wiederentdeckung. Seine Täler, Felder und Wälder, seine Bauernszenen und Tierbildnisse, waren jedoch einem Liebhaber- und Sammlerkreis stets ein Begriff.
Erich Fraaß
1893 geboren in Glauchau
1907 – 1910 Ausbildung zum Lithograf
1910 – 1913 Besuch der Kunstgewerbeschule in Dresden
1913/14 Studium an der Kunstakademie Dresden bei Oskar Zwintscher
1914 – 1918 Soldat im 1. Weltkrieg
1918 Mitglied des Spartakusbundes
1919 – 1922 Fortsetzung des Studiums an der Kunstakademie, Meisterschüler bei Robert Sterl,
danach als freischaffender Künstler tätig
1921 Großer Staatspreis und Jubiläumsstiftung der Stadt Dresden
1921 Mitglied der Künstlergruppe »Die Schaffenden«
1925 – 1926 Studienreisen in die Niederlande, nach Spanien und in den Böhmerwald, die Steiermark und nach Tirol
1926 Teilnahme an der Internationalen Kunstausstellung in Dresden
1931 Mitbegründer und Vorsitzender der Neuen Dresdner Sezession
1932 (1934 verboten)
1933 als »entartet« diffamiert, das Atelier auf der Ammonstraße wurde 1945 zerstört
1934 Teilnahme an der Internationalen Kunstausstellung in Brooklyn
1935 Aberkennung der Künstlerschaft
1942 zusammen mit Bernhard Kretzschmar Studienreise nach Galizien
1945 Zerstörung des Dresdner Ateliers
1945 Mitwirken im Vorstand des antifaschistischen Vertrauensrates Bildender Künstler
1947 Berufung als Dozent an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
1953 – 1958 Professur für Malerei an der HfbK
1959 – 1961 Bezirksvorsitzender des Künstlerverbandes Dresden
1974 starb Erich Fraaß in Dresden.
In unserer Ausstellung widmen wir uns ausschließlich den Tierbildnissen von Erich Fraaß. Im Gesamtwerk des Künstlers haben Tiere immer eine wichtige Rolle gespielt. Die Tierbilder sind besonders gut geeignet, das große Können und den eigenen Stil des Künstlers zu zeigen. So vermochte es Erich Fraaß, neben der naturgetreuen Auffassung von Anatomie und Bewegung, auch den Charakter der Tiere bildnerisch einzufangen. Im Kontrast zu den kraftvollen oft monumental wirkenden Ölbildnissen, dem Ausdruck der reinen Farben, der Klarheit der Formen, entdecken wir anhand der Tierzeichnungen, eine sehr feine und zarte Handhabung von Stift, Feder und Schneidwerkzeug. Viele der Tierzeichnungen und Skizzen sind in den zwanziger Jahren im Dresdner Zoo entstanden. Diesen besuchte er regelmäßig mit seiner Tochter und es entstanden zum Teil besondere Beziehungen zu einzelnen Tieren. Am bekanntesten ist wohl der Tiger Sascha.
Eine derartige Ausstellung des Werkes von Erich Fraaß allein zum Thema Tierbild (Zeichnungen, Aquarelle, Grafik) hat es in diesem Umfang noch nicht gegeben. Auch sind es wortwörtlich die letzten Tierbilder die direkt aus dem Nachlass des Künstlers stammen.
Mit dieser besonderen Ausstellung möchten wir dazu beitragen, die Bedeutung von Erich Fraaß für die Dresdner Kunst weiter zu beleben und die Freude an dessen Bildsprache mit ihnen zu teilen.